Den Abfallkreislauf schließen

Heutzutage üben Kunden immer stärkeren Druck auf Unternehmen aus, ihre Nachhaltigkeitspraktiken zu verbessern. Gleichzeitig werden überall auf der Welt neue Recyclinggesetze erlassen. Es ist also ganz klar, dass die Bemühungen im Bereich Recycling intensiviert werden müssen. Aber ist Recycling wirklich die Antwort? Und kann sich besseres Recycling tatsächlich auf den Klimawandel auswirken?

Adriana Olaya Rodriguez ist unsere Managerin für Nachhaltigkeit und Kommunikation. Sie erklärt, welchen Unterschied Recycling ausmachen kann und welche Vorteile es Unternehmen bietet. 

 

Die Abfallkrise

Schätzungen der Weltbank zufolge produzieren wir jedes Jahr etwa 2,01 Milliarden Tonnen fester Abfälle1 und der Bericht UNEP Global Waste Management Outlook 2024 (GWMO 2024) malt ein düsteres Bild unserer wachsenden Abfallkrise. Er hebt einen enormen Anstieg des kommunalen Feststoffabfalls hervor, dessen Volumen von 2,3 Milliarden Tonnen 2023 bis 2050 auf 3,8 Milliarden Tonnen anwachsen könnte2. Diese alarmierende Entwicklung ist untrennbar mit dem Wirtschaftswachstum, der Industrialisierung und einem sich verändernden Konsumverhalten verbunden – insbesondere dort, wo die Wirtschaft schnell wächst.

Die Auswirkungen dieser Abfallflut auf die Umwelt lassen sich nicht leugnen, dennoch bleiben die Recyclingquoten weltweit niedrig und stagnieren bei nur 19 %3. In Europa haben die bindenden Recyclingziele der EU zweifellos Fortschritte beim Abfallmanagement vorangetrieben. Auch die Recyclingquoten steigen stetig an – doch es gibt sicherlich noch viel zu tun4. Aktuelle Daten der Europäischen Umweltagentur lassen einen besorgniserregenden Trend erkennen: Stagnation und sogar ein Rückgang der Recyclingquoten. Die Zahlen für 2022 fallen in manchen Bereichen sogar noch hinter die von vor einem Jahrzehnt zurück5

 

Warum ist Recycling so wichtig?

 Recycling ist ein zentraler Bestandteil einer Kreislaufwirtschaft, die verschiedene weltweite Herausforderungen angeht, etwa:

  • Klimawandel
  • Verlust von Biodiversität
  • Abfall
  • Ressourcennutzung 
  • Umweltverschmutzung

Das Ziel einer Kreislaufwirtschaft besteht darin, dass Materialien weiter genutzt und Abfälle verringert werden. Wenn wir recyceln, werden die entsorgten Materialien in neue Produkte umgewandelt. Dadurch wird die Nachfrage nach neuen Rohstoffen verringert und die Umweltverschmutzung minimiert. Wenn wir uns für die Recyclingfähigkeit einsetzen, können wir verhindern, dass wertvolle Ressourcen auf der Mülldeponie enden. Wir können die Umweltauswirkungen von Abfall minimieren und für eine optimierte Abfallsammlung und -verarbeitung sorgen. Darüber hinaus gewährleistet eine gut definierte Recyclinginfrastruktur, zu der auch effiziente Sammelsysteme und Verarbeitungsanlagen gehören, dass recycelbare Materialien richtig gehandhabt und umfunktioniert werden.

 

Kann sich besseres Recycling wirklich auf den Klimawandel auswirken? 

Die Auswirkungen unserer Abfälle auf das Klima lassen sich immer schwerer überblicken. Ein unzureichendes Recycling wirkt sich auf verschiedene Arten auf den Klimawandel aus – von organischen Abfällen, die Mülldeponien verstopfen über die Produktion bis hin zur Müllverbrennung. 

 

Das Problem mit Methan: 

Mülldeponien sind nicht nur kein schöner Anblick, sie sind weltweit auch für 20 % der vom Menschen verursachten Methanemissionen verantwortlich6. Bei unzureichendem Recycling werden organische Stoffe auf Mülldeponien geschickt, wo sie zerfallen und Methan produzieren. Methan bindet Wärme deutlich effektiver in der Atmosphäre und hat ein größeres Treibhauspotenzial als Kohlendioxid7

 

Eine neue Produktionsweise:

Wir können die Emissionen des Energieverbrauchs reduzieren, wenn wir unsere Produkte mit recycelten Materialien herstellen. Die Fertigung von Produkten aus recycelten Materialien erfordert normalerweise weniger Energie als die von Rohstoffen ausgehende Produktion, weil die Gewinnung der meisten Rohstoffe sehr energieintensiv ist und dabei große Mengen Treibhausgase freigesetzt werden8.

 

Die Emissionen von Müllverbrennungsanlagen verringern:

Wenn Materialien immer weiter im Einsatz bleiben, statt in der Müllverbrennungsanlage zu landen, sinken die Treibhausgasemissionen aus der Verbrennung von Abfällen in den Müllverbrennungsanlagen.  

 

Wie können Unternehmen von besserem Recycling profitieren?

Die richtige Abfalltrennung erleichtert oder ermöglicht erst das Recycling, verringert die Belastung der Mülldeponien und kann sogar potenzielle Einnahmequellen erschließen, wenn wertvolle Materialien für den Verkauf bestimmt und die Kosten für das Abfallmanagement gesenkt werden. Andererseits können, wenn die Abfalltrennung nicht richtig umgesetzt wird, wertvolle Materialien auf Mülldeponien enden, die eigentlich einer neuen Verwendung hätten zugeführt werden können. Dadurch werden noch mehr Rohstoffe benötigt und es entstehen zusätzliche Belastungen für die Umwelt.

Dem Recycling kommt also eine entscheidende Bedeutung zu – aber unsere erste Anlaufstelle sollte die Verringerung des Konsums sein. Die effektivste Art, Abfälle zu verringern, und auch die im Sinne des Umweltschutzes bevorzugte Strategie ist, Abfälle gar nicht erst entstehen zu lassen. Deshalb konzentrieren wir bei RCP uns auf die Entwicklung haltbarer Lösungen, die Jahr um Jahr halten. So können Sie besser einkaufen und weniger verbrauchen. Mehr über die wirklich grünere Wahl „Langlebigkeit“ erfahren Sie hier

 

Sources 

  1. https://datatopics.worldbank.org/what-a-waste/trends_in_solid_waste_management.html 
  2. https://www.unep.org/resources/global-waste-management-outlook-2024  
  3. https://www.unep.org/resources/global-waste-management-outlook-2024 
  4. https://www.eea.europa.eu/en/ 
  5. https://www.eea.europa.eu/en/ 
  6. https://www.catf.us/methane/waste-methane/ 
  7. https://energy.ec.europa.eu/topics/carbon-management-and-fossil-fuels/methane-emissions_en  
  8. https://friendsoftheearth.uk/sustainable-living/7-benefits-recycling  

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